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  • AutorenbildFranki

#3 | Es müssen nicht immer die big five sein!

Einen Wecker braucht es hier nicht. Sonnenaufgang ist aktuell um kurz nach 5 Uhr und dann geht es auch schon los mit dem "Geträller"! Die Vogelwelt ist hier gross und es piepst und zwitschert aus jeder Ecke. So manch ein Vogel kann allerdings auch wie ein nerviger Weckerton klingen...


Unsere heutige und für diese Reise erste Game Drive beginnt um 7.30 Uhr. Für ein "morning drive" generell etwas spät. Aber da die Lodge direkt in einem Game Reserve liegt, entfällt der Anfahrtsweg und es hatte die Tage zuvor sehr viel geregnet, daher war es auch nicht schlecht, wenn der Boden noch etwas Zeit hatte zum trocknen und festigen... Ja, ein Landcruiser schafft so manche Wege mit links - dennoch muss man ja nicht jede Eventualität zwingend in der Wildnis herausfordern 😆


Bei den sogeannten "Game Drives" gibt es generell mehrere Möglichkeiten die angeboten werden;


  • fullday: inkl.

  • morning drive: Mit Kaffee und Gepäck den Sonnenaufgang geniessen

  • afternoon drive: Fahrt bis zur Abendämmerung. Mit einem typischen Sundowner zum Sonnenuntergang


Die Fahrten fangen meist bei 2.5 Stunden an und können bis zu 6-8 Stunden andauern. Jetzt fragt sich bestimmt einer, wie man da 8 Stunden in einem rüttelnden Auto hocken kann?! Ich kann dir aber sagen, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Es macht einfach unendlich viel Spass, durch diese Landschaften zu fahren. Und wenn du dann noch auf interessante Tiere triffst, dir spannende Geschichten vom Guide anhören darfst oder sogar allen "big five" begegnest - dann will man eigentlich gar nicht mehr aufhören!


Zurück aber zu unserer "morning drive": Diese führt durch das eigene & gleichnamige private Game Reserve "MPETI". Es ist ca 7000 Hektar gross und führt bis zum Jozini Dam und grenzt an das Mkuze Game Reserve. In dem privat geführten game reserve hat es eine grosse Tiervielfalt; Elefanten, Hyänen, Nashörner, Hippos, Büffel, Krokodile, Antilopen, Vögel und und und. Allerdings wirst du hier nicht allen "big five" begegnen - denn Löwen hat es hier keine. Finden wir weniger schlimm, da wir uns diese sowieso in den grossen Parks erhoffen! Ausserdem ist unser Hauptziel einer Game Drive eigentlich nicht jedes mal alle big five zu sehen - dann würden wir immer nur die selben Tiere sehen 😏


Als die "big five" werden Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard bezeichnet. Das "big" bezieht sich allerdings nicht auf die Körpergrösse der Tiere. Sondern war die Jagd auf diese fünf Tiere, am schwersten bzw. am gefährlichsten. Auf deiner Reise wirst du wahrscheinlich auch einmal alle "big five" in den Händen halten - sie sind nämlich auf allen fünf südafrikanischen Banknoten zu finden 😉

Unser Guide arbeitet bereits seit 4 Jahren für dieses Game Reserve und kennt hier daher auch jeden Winkel. Wir fahren los und die ersten Impalas und Nyalas laufen uns über die Strasse. Das erste Tier der "ugly five" lässt auch nicht lange auf sich warten: Ein "warthog" [auf Deutsch "ein Warzenschwein" oder umgangssprachlich "Pumpa"] mit Anhang läuft uns über den Weg. Wir lernen auf der Fahrt wieder sehr viel über die Flora & Fauna und dürfen uns einige spannende Geschichten über zurückliegende Tiersichtungen aus dem Park anhören. Lernen welche Bäume z.B. die Nashörner gerne fressen und von welchem Baum hier einige Tiere be bzw. angetrunken werden 😅


Der "fever tree" z.B. verdankt seinem Namen den früheren Einsiedlern. Diese glaubten, dass der Baum ihr immer wiederkehrendes Fieber verursacht. Für sie die einzig logische Erklärung, zumal der Baumstamm/ die Baumrinde auch eine hellgrüne Farbe aufweist. Tatsächlich aber handelte es sich dabei um Malaria, die sie sich die Siedler durch Mücken einfingen. Diese halten sich widerum in dem sumpfigen Lebensraum des Fieberbaums auf. An Stelle einheimische Locals zu befragen, blieben sie bei ihrer Erkenntnis und tauften ihn auf den englischen Namen"Fever Tree". Auf Afrikaans übrigens "Koorsboom". Das Zulu-Volk nennt ihn "umHlosinga", was wohl so viel wie "scheint aus der Ferne" bedeutet. Dem können wir zustimmen, denn wenn ihn die Sonnenstrahlen anleuchten, sticht der Baumstamm aus allen heraus.

Fevertree mit Nashörnern


Eine weniger schöne Seite ist es, dass leider auch dieser Park mit Wilderern zu kämpfen hat. Meist sind es Wilderer aus den umliegenden "Communities", so nennen sie hier die einzelnen kleinen Dörfer. Sie kommen hier her um Wild zu erlegen. Nicht allerdings um diese teuer zu verkaufen, sondern um ihren eigenen Hunger zu stillen..... Mit einigen Projekten versucht das Game Reserve der Wilderei entgegen zu wirken und bietet ihnen daher Jobs für das eigene Reserve an. Sie haben im letzten Jahr auch ein neues Reserve in der Nähe geschaffen um so weitere bezahlte Arbeit für die Locals zu schaffen. Dies kommt nicht nur den hier lebenden Menschen zu Gute, sondern wiederum auch dem Schutz der Tierwelt.


Unseren ersten Kaffee am Morgen und super leckere crampelts (mhhmmmmm 😋) nehmen wir im Büro des Guides zu uns... Im Büro? Jupp! Damit ist allerdings kein Schreibtisch hinter vier Wänden gemeint, sondern ein Aussichtspunkt mit Blick auf den Jozini Lake. "Nice Office" bestätigen wir ihm!


Sein Office 😧:


Jozini Dam

Auch wenn wir auf dieser Game Drive keinen grossen Tieren begegnet sind, sollte man dennoch nach den kleinen Tieren Ausschau halten! Die grossen Tiere wirst du so oder so sehen - für die kleinen musst du schon beide Augen offen halten! So kann z.B. auch der "dung beetle" ein wirkliche spannende Begegnung werden!


dung beetle beim kugeln

Je grösser die Kugel, desto attraktiver für die Lady 😅 Hier übernimmt der Mann die Arbeitet. Das Weibchen bleibt meist auf der Kugel liegen und lässt sich herum"kugeln". Der Dung Beetle (Mistkäfer) tut auch etwas Gutes für die Natur: Sie bringen den Dung (Kot) unter die Erde und versorgen so den Boden mit Nährstoffen, lockern ihn auf und machen ihn fruchtbarer. Zudem dient die Kugel auch zu Eiablage. Das Weibchen wird ihre Eier in der Mitte der Kugel ablegen. Gleichzeitig können sich die geschlüpften Larven von den Dungkugelvorräten ernähren. Was wirklich interessant war: Um ihre Kugel so schnell wie möglich vom Dunghaufen wegzubekommen, nutzen die Dung Beetles zur Orientierung die Milchstrasse - der Sternenhimmel als Navigationssystem 😮 richtig cool, oder?!

Für den Rest des Tages haben wir nichts mehr geplant! Auf unserer Terrasse in der Sonne liegen, geschossene Fotos anschauen, beobachten die "vervet Monkeys" vor unserer Haustür oder unsere Hausechse beim Fliegen fressen und entschleunigen einfach mal!


Am nächsten Tag steht für uns nämlich eine "self game drive" an! Es geht mit unserem kleinen Kwiddy in den Hluluwe imfolozi Park! Vielleicht begegnen wir hier allen big five?




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